Gebäudeeinsturz löst Einsatz des THW Kaufbeuren aus

Am Donnerstag, 20. Juni 2013 wurde der Technische Zug des THW Ortsverbands Kaufbeuren um 17:44 Uhr zu einem Gebäudeeinsturz in Lamerdingen alarmiert.

Die Einsatzstelle stellte ein landwirtschaftliches Gehöft nahe Lamerdingen dar, welches in Folge des starken Unwetters zum Teil einstürzte. Eine große Giebelwand brach oberhalb eines Jungviehstalls nach außen. Das darunter an einem Anbau befindliche Stalldach konnte der Last nicht standhalten und löste in weiterer Folge einen Totaleinsturz des Jungtierstalls aus. Es wurden ca. 20 Jungrinder unter den Trümmern begraben.

Vor Ort wurde der Einsatz durch eine örtliche Einsatzleitung koordiniert. Es befanden sich neben den freiwilligen Feuerwehren Buchloe, Lamerdingen, Kleinkitzighofen, Großkitzighofen, Dillishausen, Honsolgen, Bronnen und Weinhausen bereits zwei SEG von Wasserwacht und BRK im Einsatz. Das THW Kaufbeuren verstärkte die Kräfte mit Zugtrupp, erster Bergungsgruppe und der Fachgruppe Beleuchtung.

Nach einer Anfahrt in starkem Unwetter (Funkkanäle und Mobilfunknetz waren hierdurch beeinträchtigt) wurde die erste Bergungsgruppe des OV Kaufbeuren, welche mit dem EGS (Einsatzgerüstsystems) angerückt war, zunächst zur Überwachung des teileingestürzten Gebäudes eingesetzt. Da im Trümmerschatten noch zahlreiche Jungrinder tot und verletzt durch mehrere Feuerwehren und freiwillige Helfer aus der Umgebung zu retten und zu bergen waren, wurde von Seiten des THW eine erste Lagebeurteilung mit Gefahrenanalyse angestellt und daraus resultierend in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren eine räumliche Ordnung an der Schadensstelle etabliert.

Im zweiten Schritt erfolgte eine Erkundung der der begehbaren Geschosse der angeschlagenen Gebäudeteile, deren Ergebnisse die Hinzunahme eines Baufachberaters bzw. Statikers erforderlich machten. Bei der sich anschließenden Bauwerksanalyse stellte sich heraus, dass ein Teil der Außenwand niederzulegen, der beschädigte Teil der Dachkante abzutragen sowie eine Giebelpfette abzustützen waren. Aufgrund der Höhe der Abstützung mit ca. 5m, wurde vor Ort entgegen dem ursprünglichen Plan nicht das EGS zum Einsatz gebracht, sondern aus Kanthölzern ein Stempel maßgerecht zugeschnitten. Dieser wurde mit der tatkräftigen Unterstützung der nachalarmierten Drehleiter der FFW Buchloe im Dachstuhl eingesetzt. Da sich die Arbeiten bis in die Nacht zogen, wurde ie Fachgruppe Beleuchtung des THW Kaufbeuren mit der Ausleuchtung der Einsatz- und Schadensstelle mittels eines Lichtmastanhängers (LiMa) eingesetzt.

Beiträge zum Einsatz „Gebäudeeinsturz eines landwirtschaftlichen Anwesens“ wurden unter anderem am gleichen Abend in der Rundschau des Bayerischen Rundfunks sowie im Heute-Journal des ZDF gezeigt.

Zeitgleich wurde die zweite Bergungsgruppe im Rahmen der örtlichen Gefahrenabwehr angefordert, um in Mauerstetten einen stark betroffenen Einsatzabschnitt von mehreren Gebäuden priorisiert abzuarbeiten. In allen Fällen hatte der Starkregen in kürzester Zeit zu überfluteten Kellern geführt. Dank der durch mehrere Spezialpumpen und leistungsfähige Stromerzeuger erweiterten Ausstattung der zweiten Bergungsgruppe konnten alle Einsatzstellen schnell abgearbeitet und somit ein Beitrag zur Entlastung der im Dauereinsatz befindlichen Feuerwehren auf örtlicher Ebene geleistet werden.

Nach Mitternacht wurde die Einsatzbereitschaft von Zugtrupp, B1, B2 und der FGr. Beleuchtung wiederhergestellt. Nach den z. T. mehrtägigen Hochwassereinsätzen in Rosenheim, Deggendorf und Günzburg handelte es sich um den vierten Einsatz innerhalb kurzer Zeit.

In allen Fällen trug die Zusammenarbeit von Feuerwehren und THW auf örtlicher Ebene durch gegenseitige Unterstützung und fachliche Ergänzung der Einsatzspektren zu einem reibungslosen und erfolgreichen Einsatzablauf maßgebend bei.

Text: Sascha Brinker / Fotos: Pierre Wasgien


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